Kulturhus Berlin » Mittelpunkt für Nordeuropäische Wissenschaft und Kultur

Ein Haus für Kultur kann natürlich vieles sein, doch dass es sich hierbei um ein ´Hus` handelt, zeigt schon, dass man sich irgendwie in Richtung Norden bewegt. Und tatsächlich ist das Kulturhus Berlin das Zentrum für nordeuropäische Kultur und Wissenschaft. Es handelt sich um einen eingetragenen Verein, der 2004 das Licht der Welt erblickt hat. Aktiv sind Kultur- und Literaturwissenschaftler, die sich nicht nur mit dem Norden von Europa beschäftigen, sondern auch aktiv für den Austausch der dortigen Länder mit Deutschland eintreten. Dabei wird auch Deutschland selbst mit zum weiten Norden Europas gezählt. Der Ostseeraum hat kulturell und historisch eine hohe Bedeutung und auch wirtschaftlich ist in den nächsten Jahren noch einiges zu erwarten. Umso wichtiger die Arbeit des Kulturhus. Mehr darüber gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Das Kulturhus in Berlin

Zu finden ist das Kulturhus Berlin in der Berliner Straße und dahinter steht der KULTURHUS BERLIN e.v. „Zentrum für nordeuropäische Kultur und Wissenschaft“. Gegründet wurde der Verein am 2. September 2004 und ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Kultur- und Literaturwissenschaftlern, die sich im weiten Sinne mit Nordeuropa beschäftigen. Dabei sind allgemein der Ostseeraum und die angrenzenden Länder gemeint. Nicht nur sollen diese Kulturen erforscht und entdeckt werden, sondern es soll auch der aktive Dialog mit Deutschland gefördert werden. Gerade auch durch die auf europäischer Ebene beschlossene Osterweiterung ergeben sich in Zukunft spannende wirtschaftliche und politische Felder.

Geboren wurde die Idee für das Kulturhus am Nordeuropa Institut der Humboldt Universität in Berlin. Studenten der Skandinavistik hatten den Einfall, ein solches Zentrum zu gründen, das sich mit Wissenschaft und Kultur von Nordeuropa beschäftigt. Das Zentrum gilt als gemeinnützig und jährlich werden viele kulturelle Inhalte geboten, durch die auch Außenstehende einen Zugang zur nordeuropäischen Kultur erhalten. Diese Programme sind sehr vielfältig und umfassen Lesungen genauso wie Diskussionen oder auch Ausstellungen. Monatlich erscheint außerdem ein Newsletter mit interessanten Inhalten.

Vielfältiges kulturelles Programm

Vielfältiges kulturelles ProgrammÜber die Jahre wurden enorm viele Veranstaltungen angeboten, die zeigen, wie lebendig der Austausch der Kulturen ist und wie reichhaltig es sein kann, sich mit den Ländern Nordeuropas zu beschäftigen. Es gibt immer wieder zahlreiche Ausstellungen, zusätzlich auch Lesungen von Autoren aus Skandinavien. Ebenso werden Filme aus dem Norden gezeigt oder spannende Podiumsdiskussionen geführt. Auch Stadtrundgänge werden geplant und immer wieder spezielle Programme für Kinder. Wer regelmäßig informiert werden möchte, kann den kostenlosen Newsletter abonnieren.
 
Beispiele für Veranstaltungen sind unter anderem die Beiträge zur Langen Nacht der Wissenschaft, die jährlich stattfindet. 2014 wurde dazu unter anderem die Ausstellung „Delikatessen und Sonderlinge“ auf die Beine gestellt, wobei es hier um den dänischen Film ging. Man konnte auf der Ausstellung sehen, wie vielfältig die dänische Filmlandschaft ist, die auch international immer wieder Erfolge feiert. Auch wurden in der entsprechenden Nacht Kurzfilme gezeigt, die neben Dänemark auch aus Finnland, Island und Norwegen stammten. Gezeigt wurden sie in originaler Sprache mit deutschem Untertitel. Generell werden oft Filme gezeigt, über die man so vielleicht sonst nie gestolpert wäre.

Podiumsdiskussion Rechtspopulismus in Europa

Interessant war auch die im Mai 2014 durchgeführte Podiumsdiskussion, die zu einem Workshop mit dem Thema „Rechtspopulismus in Europa im Jahr der EU-Wahl. Nordeuropa, Ungarn und Deutschland im Vergleich“ gehörte. Mit dabei waren unter anderem Dr. Kjetil A. Jakobsen aus Norwegen, Prof. Dr. Ann-Catherine Jungar aus Schweden, Dr. Kai-Olaf Lang, Dr. Andrea Petö aus Ungarn und Peter Wivel aus Dänemark. Insgesamt gab es sieben Referenten aus fünf verschiedenen Ländern, um einen Tag nach der EU-Wahl das Thema „rechtspopulistische Parteien“ zu diskutieren.

Im Juni 2014 gab es eine interessante Lesung auf Deutsch und Dänisch mit dem Autoren Erling Jepsen, der aus seinem Werk „Den sønderjyske farm“ vorlas. Mit dabei waren Ulrich Sonnenberg, der durch den Abend leitete, Ulrike Schulz, Caroline Frenzel, Ute Mousa, Karina Wolfsdorff, Nele Kirchner, Hanna Gross und Milena Sykora. Im Monat davor konnten Besucher eine Präsentation sehen, die die Arbeit des Kulturhus Berlin vorstellten. Dabei gab es auch die Gelegenheit für die Leiter der Nordischen Häuser, sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Das Interesse war groß. Vor allem auch für den Nordischen Filmklub.

Das Studienfach der Skandinavistik

Das Studienfach der SkandinavistikDie Arbeit des Kulturhus Berlin ist sehr eng mit der Skandinavistik und dem Nordeuropa-Institut der HU-Berlin verbunden. Hinter der Skandinavistik verbirgt sich die Wissenschaft, die sich mit den skandinavischen Ländern beschäftigt. Das beinhaltet die Sprachen, die Gesellschaften und auch die Literatur. Spricht man allerdings nur von Skandinavien, sind damit meist die Länder Schweden, Norwegen und Dänemark gemeint. Die akademische Disziplin kam im frühen 19. Jahrhundert auf und wird heute an vielen Universitäten gelehrt. An der Humboldt-Universität in Berlin kann die Skandinavistik sowohl als Einzelstudiengang als auch als Zweitfach belegt werden. Tatsächlich ist das Institut auch der Verbund der einzelnen Institute, die es vor 1994 für die Humboldt- und die Freie Universität in Berlin gab.

Die Nordische Philologie, wie die Skandinavistik auch genannt wird, wird heute in vier Fächer unterteilt, die eine weitere Spezialisierung ermöglichen. In der Kulturwissenschaft geht es um die heutigen Kulturen, die vor allem auch im Kulturhus eine große Rolle spielen. Daneben gibt es die Sprachwissenschaft, die sich mit allen Sprachen Skandinaviens beschäftigt, sowohl der modernen als auch historischen. In der Literaturwissenschaft geht es um systematische und auch historische Inhalte. Ferner gibt es noch die sogenannte skandinavistische Mediävistik, die sich mit der Literatur des Altnordischen beschäftigt, was zeitlich ungefähr bis zum 16. Jahrhundert geht.

Fazit zum KULTURHUS BERLIN

Die Beschäftigung mit dem hohen Norden ist überaus spannend. Und zumindest in Ansätzen kennen wohl alle Menschen das ein oder andere, was aus den skandinavischen Ländern kommt. Vor allem mythologische Themen rund um Thor. Heute beschäftigt sich die Skandinavistik aber mit viel mehr. Es geht um Literatur, um die Gesellschaften und auch um die Sprachen. Das vereint sich auch alles im Kulturhus Berlin, das 2004 gegründet worden ist und als Zentrum für den Austausch über die nordeuropäische Kultur dient. Das geschieht, indem jährlich jede Menge Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden, bei denen es beispielsweise Filme zu sehen, Ausstellungen zu besuchen oder Podiumsdiskussionen zu folgen gibt.

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